Systemische Aufstellung
Schnelle Lösungen für kreative Prozessentwicklung, Alltagsprobleme und Entscheidungsfragen
Wie systemische Aufstellungen Dich aus Deiner kreativen Stagnation rausholen, neue Perspektiven auf deine Arbeitswelt werfen und dich in Entscheidungsfindungen unterstützen können.
Du hast eine Idee, die noch Gestalt annehmen will, aber du fühlst dich in einem „Nebel“ und dir fehlt eine klare Orientierung. Und obwohl du deine Idee verfolgst, kommst du nicht ans Ziel.
Du bist in einem kreativen Prozess, es stockt und du verlierst den Blick für das Wesentliche. Zum Beispiel möchtest du eine Geschichte und/oder ein Buch schreiben, aber du verhedderst dich mit den verschiedenen Protagonisten, Orten und Geschehnissen. Die Energie geht weg. Du fühlst dich nicht mehr kreativ und es ist nicht klar, wie es weiter geht.
Es stehen Veränderungen in der Arbeit oder im Alltag an, oder in deinem Arbeitsteam läuft es nicht rund. Du brauchst Entscheidungshilfen, einen erfrischenden Blick auf mögliche Alternativen oder du möchtest neue Herangehensweisen und Perspektiven erkunden.
Es gibt tausend Stolperstellen, mit denen du allein am Schreibtisch oder im Team nicht weiterkommst. Da gibt es z.B.
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- Konzeptschwierigkeiten
- zu viele oder die falschen Protagonisten
- Redakteure und Produzenten spielen nicht zusammen
- eine Konfusion im Schnitt
- schwierige oder fehlende Kommunikation
- Konflikte im Team, das nicht an einem Strang zieht
- Schreibblockaden
- Entscheidungsschwierigkeiten
Systemische Struktur- und/oder Erkundungsaufstellung
Systemische Struktur- und/oder Erkundungsaufstellungen können einen Schritt sein, deine kreativen Energien wieder zum Fließen zu bringen und deine Augen für neue Perspektiven zu öffnen.
Durch die Stellvertreterwahrnehmung wirfst du von außen einen neuen Blick auf dein Anliegen.
- Blinde Flecken werden sichtbar.
- Störfaktoren werden klar benannt.
- Die Ideenfülle kann sich neu ordnen
- Konflikte innerhalb deines Teams oder die Konstellation der Protagonisten für das Gesamtwerk können erkannt werden.
- Deine innere, oft unbewusste Haltung gegenüber Anderen oder Teammitglieder wird im System klar erkennbar.
Wie funktionieren systemische Struktur- und Erkundungsaufstellungen?
Aufstellungen basieren auf dem Wissen, dass alle Prozesse, die zum Leben und zum kreativen Gestalten dazu gehören, Teile eines systemischen Umfeldes sind. Die einzelnen Komponenten sind miteinander verflochten und agieren entspechend dem System. Wird ein Teil nicht gesehen oder steht an einem anderen Platz, gerät das System aus dem Gleichgewicht. Auch Du und/oder Dein Projekt sind Teil eines Systems, welches an einigen Stellen festhängt. Wenn Dir diese Blockaden bewusst werden entsteht ein AHA-Effekt. Dein Projekt kann wieder ins Gleichgewicht und in Fluss kommen.
Eine systemische Aufstellung ist immer eine Momentaufnahme der Gegenwart. Alle für deine Fragestellung wichtigen Teile und du selbst werden mit Stellvertreter:innen (Personen, die an dem Prozess teilnehmen) im Raum aufgestellt. Sie bekommen eine Stimme und agieren miteinander. Dunkle Flecken und Blockaden werden sichtbar.
Aufstellung mit Stellvertretern und Einzelcoaching
Wir können in einem vertrauten Rahmen mit menschlichen Stellvertretern arbeiten oder uns dein Anliegen in einem Einzelcoaching anschauen und mit Objekten oder Bodenankern arbeiten.
Systemische (Struktur-) Aufstellung mit Stellvertretern
Wie funktioniert die Aufstellungsarbeit mit Stellvertreter:innen?
Eine systemische Aufstellung ist immer eine Momentaufnahme der Gegenwart.
Alle für deine Fragestellung wichtigen Teile und du selbst werden mit Stellvertreter*innen (Personen, die an dem Prozess teilnehmen) im Raum aufgestellt. Sie bekommen eine Stimme und agieren miteinander. Dadurch dass die Aufgestellten nicht aus deinem emotionalen Feld kommen, können sie für dich dunkle Flecken und Blockaden sichtbar machen.
Hierbei kann es bei diesen Aufstellungen gehen: Eine Film- oder Theaterproduktion, Doku oder Fiction, Dramaturgie, Regie-Fragen, die Produktion, Konzeption, Filmschnitt, Konflikte im Arbeitsteam, eine Idee oder ein unklares Ziel. Eine systemische Strukturaufstellung kann Klarheit bringen und Lösungsansätze aufzeigen.
systemische Aufstellungen für fiktionale und dokumentarische Stoffe
Systemische Aufstellungen für Drehbücher und Geschichten
Ob fiktionale Erzählungen oder dokumentarische Stoffe – jede Geschichte ist ein System aus Figuren, Konflikten und Dynamiken. Doch manchmal fehlt der innere Zusammenhang, Charaktere wirken blass oder der dramaturgische Bogen bleibt schwach. Durch die räumliche Darstellung von Figuren, Konflikten und Erzählstrukturen mit Stellvertreter:innen entstehen neue Perspektiven: Wer treibt die Handlung wirklich voran? Welche Charaktere sind essenziell? Wo liegt der emotionale Kern der Geschichte? Diese Methode hilft, Blockaden zu lösen, Erzählstrukturen zu klären und Stoffe mit mehr Tiefe und Spannung zu entwickeln – für fiktionale wie auch dokumentarische Projekte.
Erkundungsaufstellungen: Neue Perspektiven auf komplexe Themen
Erkundungsaufstellungen eignen sich besonders, wenn ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden soll. Sie folgen einer klaren Struktur und werden verdeckt oder doppelt verdeckt durchgeführt. Das bedeutet: Die Stellvertreter*innen wissen weder, welche Rolle sie im System einnehmen, noch kennen sie das Thema in seiner Tiefe.
Gemeinsam mit der aufstellenden Person definiert die Aufstellungsleitung zentrale Aspekte und relevante Positionen. Im Laufe der Aufstellung werden die Rollen schrittweise aufgedeckt – oft mit einem überraschenden Effekt. Durch dieses methodische Vorgehen entstehen Momente der Irritation, die zu tiefen Einsichten führen können. Ein unerwartetes Aha-Erlebnis ermöglicht es, verborgene Zusammenhänge zu erkennen und neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen.
Systemisches Einzelcoaching
Dein kreatives Projekt ist ins Wanken geraten oder du brauchst Klarheit über die ersten Schritte. Du fühlst dich verunsichert und möchtest mit deinem Thema in einem vertrauten Rahmen arbeiten. Grundsätzlich kann man jedes Anliegen aus dem Kreativbereich auch in einer Einzelsession bearbeiten.
Im Rahmen eine Einzelsession bieten sich unterschiedliche Struktur- und andere Aufstellungsmöglichkeiten an. Nach der Klärung des Anliegens entscheiden wir die Art der Aufstellung und die einzelnen Elemente, die für die Klärung des Anliegens notwendig sind. Auch hier werden Themen, Personen, u.U. Orte, fiktive Ereignisse oder Charaktere verdeckt oder offen aufgestellt. Wir benutzen dazu entweder Objekte oder Papier, um die Positionen zu kennzeichnen.
Sowohl die Aufstellungsleiter*in oder du selbst stellen sich auf die Positionen und geben den Teilen Gefühle und eine Stimme. Neue Elemente können hinzugefügt werden, um Klarheit in das Anliegen zu bringen oder Lösungsschritten näher zu kommen.
Ein Einzelcoaching bietet sich an
- wenn dein Thema oder das Anliegen noch nicht klar erkennbar oder fühlbar ist.
- wenn du dir nicht sicher bist, ob du dein Thema zum derzeitigen Moment mit einer Gruppe teilen möchtest.
Beispiele für Aufstellungen für Stoffentwicklung, Filmprozesse, Teamschwierigkeiten
Fiktionaler Stoff: Systemische Aufstellung eines historischen Ereignisses – Der Generationenkonflikt der 68er-Bewegung
Eine Drehbuchautorin entwickelt eine Geschichte über die Studentenbewegung der späten 1960er Jahre in Deutschland. Der zentrale Konflikt dreht sich um eine junge Aktivistin, die gegen die autoritären Strukturen der Nachkriegsgesellschaft rebelliert, und ihren Vater, einen ehemaligen Wehrmachtsoffizier, der die Ordnung bewahren will. Doch beim Schreiben gerät die Autorin ins Stocken – die Figuren scheinen klischeehaft, und der emotionale Kern der Geschichte bleibt blass.
In einer systemischen Aufstellung werden zentrale Elemente durch Stellvertreter*innen dargestellt: die Tochter (Revolte, Freiheit), der Vater (Tradition, Autorität), die gesellschaftliche Stimmung (Aufbruch, Angst, Polarisierung) und eine abstrakte Figur für die „unbewältigte Vergangenheit“ der NS-Zeit. Während der Aufstellung zeigt sich eine unerwartete Dynamik: Der Vater fühlt sich nicht nur als Verteidiger von Ordnung, sondern auch als jemand, der selbst gefangen ist in seiner eigenen Vergangenheit. Die Tochter erkennt, dass ihre Rebellion nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen die Sprachlosigkeit und Verdrängung der Nachkriegsgesellschaft gerichtet ist.
Durch diese Erkenntnisse gewinnt das Drehbuch an Tiefe: Die Figuren werden vielschichtiger, der Vater erhält eine ambivalente Vergangenheit, die nicht nur Schwarz oder Weiß ist, und der Konflikt zwischen Alt und Jung wird nicht als bloße Konfrontation, sondern als vielschichtiger Prozess des gesellschaftlichen Wandels dargestellt. Die systemische Aufstellung hilft, emotionale Leerstellen zu füllen und die innere Logik der Geschichte zu schärfen.
Systemische Aufstellung für eine dokumentarische Stoffentwicklung
Eine Dokumentarfilmerin recherchiert für einen Film über eine Umweltbewegung in den 1980er Jahren. Sie hat zahlreiche Interviews geführt – mit ehemaligen Aktivist*innen, Politiker*innen, Gegenspielern aus der Industrie und Zeitzeug*innen. Doch im Laufe der Recherche wird das Material immer komplexer: Zu viele Stimmen, zu viele Perspektiven. Die Frage drängt sich auf: Welche Protagonist:innen sind wirklich essenziell für die Erzählung? Welche Rollen übernehmen sie in der Geschichte?
In einer systemischen Aufstellung werden zentrale Figuren des Dokumentarfilms durch Stellvertreter*innen repräsentiert: eine charismatische Aktivistin, ein skeptischer Journalist, ein Wirtschaftslobbyist, eine Betroffene aus der Region und ein anonymer Informant. Zusätzlich werden abstrakte Elemente aufgestellt, etwa „die öffentliche Meinung“ oder „der historische Kontext“.
Während der Aufstellung wird deutlich, dass einige Protagonist*innen thematisch überlappen – zwei Aktivist*innen erzählen ähnliche Geschichten, eine Politikerin bringt wenig neue Perspektive. Gleichzeitig zeigt sich, dass der skeptische Journalist eine Schlüsselfigur sein könnte: Durch seine Wandlung vom Kritiker zum Unterstützer wird die Erzählung lebendiger. Ebenso erhält die Betroffene eine zentrale Rolle, weil sie die emotionale Dimension der Geschichte trägt.
Durch diese systemische Klärung kann die Filmemacherin ihren Fokus schärfen: Bestimmte Interviewpartner*innen fallen weg, andere bekommen mehr Raum. Der Dokumentarfilm gewinnt an Struktur und erzählerischer Klarheit, ohne an inhaltlicher Tiefe zu verlieren.
Der Prozess- Wenn die Dokumentarfilmproduktion ins Stocken gerät
Manchmal läuft ein Dokumentarfilmprojekt nicht rund. Ein Regisseur arbeitet an einem sozialkritischen Dokumentarfilm über eine gesellschaftliche Konfliktsituation, in der auch religiöse Spannungen eine Rolle spielen. Doch der Film kommt nicht in den Fluss – Drehtermine platzen, das Team ist frustriert, und zwischen Redaktion und Produktion gibt es Unstimmigkeiten. Der Regisseur fühlt sich zunehmend blockiert und orientierungslos.
Um Klarheit in die Situation zu bringen, wird eine systemische Aufstellung durchgeführt. Stellvertreter:innen übernehmen zentrale Rollen:
Regisseur, Kameramensch, Tonmensch, Berater, Redaktion, Produktionsfirma, das zentrale Thema/der Konflikt.
Während der Aufstellung zeigen sich unerwartete Dynamiken:
- Die Kamera und der Ton fühlen sich überfordert, weil ständig neue Anforderungen aus der Redaktion kommen. Sie haben das Gefühl, dass die Richtung unklar ist.
- Der Berater ist unsicher, weil sich die Recherchen in eine Richtung bewegen, die politisch und religiös heikel werden könnte.
- Die Produktionsfirma drängt auf einen zügigen Abschluss, was Druck erzeugt.
- Die Redaktion wirkt distanziert und zögerlich – möglicherweise aus Angst vor kontroversen Reaktionen.
- Das Thema des Films steht förmlich „abseits“ – es fühlt sich isoliert und zerrissen an, als ob niemand wirklich weiß, wie es erzählt werden soll.
Durch diese räumliche Anordnung wird deutlich: Der Regisseur steht zwischen allen Fronten und versucht, es allen recht zu machen. Doch in diesem Spagat verliert er seine eigene kreative Kraft.
An diesem Beispiel könnte man folgende Erkenntnisse aus der Aufstellung gewinnen:
- Der Regisseur muss seine eigene Haltung zum Thema klären und eine klare Entscheidung für die Erzählweise treffen.
- Das Thema des Films muss stärker ins Zentrum rücken – Vielleicht gibt die Aufstellung Hinweise auf eine echte erzählerische Linie.
- Das Team braucht eine bessere interne Kommunikation, um Frustration und Unsicherheit zu reduzieren.
- Der Regisseur kann mit den gewonnenen Erkenntnissen und neuer Klarheit dem Redakteur und der Produktionsfirma entgegentreten.
Nach der Aufstellung kann das Team bewusster auf die strukturellen Probleme eingehen, klare Verantwortlichkeiten definieren und das Projekt mit neuer Energie vorantreiben.
Meine Motivation für die Aufstellungsarbeit
Während meiner zweieinhalbjährigen Ausbildung zur systemischen Familien- und Organisationsaufstellerin konnte ich erfahren, welche positiven Veränderungsprozesse durch die Aufstellungsarbeit in Gang gesetzt werden können. Schnell war mir klar, dass ich die Aufstellungsarbeit für kreative Projekte einsetzen möchte. Durch meine jahrzehntelange Arbeit in vielen Kreativbereichen (Theater, Film/Fernsehen, Radio und als Facilitator und Trainerin für Participatory Video/Kunst) habe ich einen umfassenden Einblick in die Fallstricke, Hindernisse und Blockaden, die im kreativen Prozess immer wieder auftauchen können.

Das sagen meine Teilnhemer*innen
Die Kreativaufstellung hat mir bei einer kniffeligen Stelle in meinem Roman geholfen. Ich wusste einfach nicht, was in der Vergangenheit des Protagonisten passiert ist. Für die Geschichte war das aber zentral. Die Kreativaufstellung hat mich echt überrascht und nachdenklich gemacht. Am nächsten Tag kam dann der Aha-Moment, durch den ich genau wusste, wie es nun weiterging. Eine spannende Wendung, die dem Roman einen richtigen Kick gibt!
Die Einzelberatung bei Lisa Glahn hat meiner Filmidee eine Tiefe verschafft und Perspektiven eröffnet, auf die ich während des allein am Schreibtisch Sitzens nie gekommen wäre.
Mit der Methode der systemischen Filmaufstellung konnte ich mit einer mich selbst verblüffenden Leichtigkeit mein Film-Thema weiter entwickeln. Was dabei heraus kam war für mich überraschend und unvorhersehbar. Ein kreativer Prozess, der den Film als weiten Raum denkt, in dem alles möglich ist, unabhängig von dramaturgischen Regelwerken.